Einleitung
Wie echt ist noch echt, wenn Bilder, Stimmen und Fakten generiert sind? Wer profitiert am meisten – und wer zahlt am Ende die Rechnung? Was, wenn KI plötzlich mehr entscheidet als gewählt wird?
Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur ein Werkzeug – sie wird zur Stimme im Drive-Thru, zum kreativen Spielpartner beim Gaming und zum stillen Mitentscheider in Wirtschaft und Gesellschaft. Doch was passiert, wenn die Technik schneller spricht, als wir denken können – und dabei öfter mal danebengreift?
Forschung & Entwicklung
Nous Research drops Hermes 4 AI models that outperform ChatGPT without content restrictions
Ein neuer Herausforderer betritt die Arena der Sprachmodelle – und kommt nicht in Watte gepackt. Hermes 4 heißt die neue Modellreihe von Nous Research, die laut eigenen Angaben ChatGPT in Mathematik-Benchmarks schlägt. Besonders pikant: Die Modelle sind Open Source, liefern „uncensored“ Antworten und kombinieren klassische Symbol-Logik mit neuronalen Netzen – eine Art Hybrid aus Taschenrechner und Plaudertasche. Das klingt nach Fortschritt, birgt aber auch Risiken: Wer entscheidet, was „uncensored“ bedeutet? Und wie verhindert man Missbrauch, wenn das Modell frei verfügbar ist?
Hermes 4 ist ein Paradebeispiel für die neue Generation von KI: schneller, smarter, kompromissloser. Doch mit der Macht wächst die Verantwortung – und die scheint hier eher in den Händen der Community zu liegen als bei einer Ethikkommission. Vielleicht ist das gut so. Vielleicht auch nicht. Was passiert, wenn die klügste KI plötzlich keine Grenzen kennt?
Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.
After 2 Million AI Orders, Taco Bell Admits Humans Still Belong in the Drive-Thru
„Ein Crunchwrap Supreme mit extra Käse, bitte!“ – und raus kommt: 18.000 Becher Wasser. Taco Bell hat es ausprobiert: KI im Drive-Thru. Zwei Millionen Bestellungen später steht fest – die Idee war gut, die Umsetzung… na ja. Die KI verstand oft nur Bahnhof (oder Burrito), wurde von Trollen ausgetrickst oder servierte schlicht das Falsche. Jetzt rudert der Fast-Food-Riese zurück und gibt dem Menschen wieder das Headset in die Hand.
Das zeigt: Nur weil etwas technisch möglich ist, heißt das nicht, dass es auch praktisch sinnvoll ist. Sprache ist nämlich mehr als Worte – sie lebt von Tonfall, Kontext und Ironie. Alles Dinge, mit denen Maschinen noch auf Kriegsfuß stehen. Vielleicht sollte man KI nicht überall einsetzen, wo ein Lächeln und ein „Haben Sie noch einen Wunsch?“ mehr bewirken als ein Algorithmus.
Ob das gutgeht? Das entscheidet nicht nur die Technik.
Modelle & Unternehmen
Samsung integriert die Microsoft-KI Copilot in neue Smart-TV und -Monitore
Fernsehen wie im Sci-Fi-Film: „Copilot, wer spielt da gerade mit?“ – und schon antwortet die KI. Samsung will ab 2025 Microsofts Copilot in seine neuen Smart-TVs und Monitore integrieren. Die Vision: Nutzer sollen direkt mit dem Bildschirm sprechen können, um mehr über Schauspieler, Szenen oder Produkte zu erfahren. Ein bisschen wie Alexa auf Koffein – nur mit Bild und Kontext.
Doch was passiert, wenn der Fernseher mehr weiß als der Zuschauer – oder gar mehr sagt, als man hören will? Wird der gemütliche Serienabend bald zum datengetriebenen Infotainment-Marathon? Die Grenze zwischen Unterhaltung und Überwachung verschwimmt. Und irgendwann stellt sich die Frage: Wer schaut hier eigentlich wem zu?
Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.
In crowded voice AI market, OpenAI bets on instruction-following and expressive speech to win enterprise adoption
„Bitte sprechen Sie nach dem Signalton“ war gestern. OpenAI bringt mit gpt-realtime ein Sprachmodell auf den Markt, das nicht nur versteht, sondern auch fühlt – zumindest klingt es so. Die Stimmen wirken natürlicher, emotionaler, fast schon menschlich. Zielgruppe: Unternehmen, die ihren Kundenservice mit KI-Stimmen aufpeppen wollen.
Der Trick: Die KI folgt besser Anweisungen und spricht mit mehr Ausdruck. Das klingt nach Fortschritt – aber auch nach einem Dilemma. Wenn Maschinen überzeugender klingen als Menschen, wem glauben wir dann noch am Telefon? Und was macht das mit unserer Fähigkeit, echte von künstlicher Nähe zu unterscheiden?
Ob das gutgeht? Das entscheidet nicht nur die Technik.
Gesellschaft & Politik
E-Automarkt in der EU: Tesla muss weiteren heftigen Einbruch verkraften
Elon Musk dürfte dieser Tage wenig zu lachen haben: Tesla verliert in Europa weiter an Boden. Im Juli 2025 sackten die Verkaufszahlen um satte 42 Prozent ab – während ein chinesischer Konkurrent elegant vorbeizog. Die Gründe? Hohe Preise, starke Konkurrenz, vielleicht auch eine Prise Überheblichkeit.
Die spannende Frage: Was passiert, wenn europäische Kunden erkennen, dass „Innovation“ nicht nur aus Kalifornien kommt? Und wie reagiert ein Unternehmen, das sich lange als unantastbarer Vorreiter sah, auf die neue Realität? Vielleicht wird Tesla nun bodenständiger. Oder einfach lauter. Denn wer vom Podest fällt, macht oft am meisten Lärm.
Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.
Generative KI
Generative Video-KI
AI or not, Will Smith’s crowd video is fresh cringe
Will Smith hat ein Video gepostet – Fans jubeln? Nicht ganz. Viele glauben: Das ist KI! Ein übertrieben enthusiastisches Publikum, seltsame Bewegungen, alles wirkt… unecht. Die Wahrheit? Kompliziert. Vielleicht war’s KI, vielleicht ein überambitionierter Cutter. Sicher ist: Das Misstrauen gegenüber „echten“ Aufnahmen wächst – besonders, wenn Promis plötzlich von digitalen Jubelstürmen begleitet werden.
Was bleibt, ist ein schaler Beigeschmack. Wenn nicht mal mehr ein Konzertvideo als authentisch durchgeht – wie soll man dann noch Realität erkennen? Vielleicht ist der wahre Star der Show gar nicht mehr auf der Bühne, sondern im Rechenzentrum.
Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.
Fazit
Ob im Taco-Drive-Thru, auf dem Smart-TV oder im Konzertvideo: KI ist da – mal als Helfer, mal als Blender, manchmal als beides zugleich. Sie spricht, rechnet, generiert – und stellt uns dabei vor neue Fragen: Wer hat die Kontrolle? Was ist noch echt? Und wie viel Automatisierung verträgt der Alltag, bevor wir uns selbst darin verlieren? Die Zukunft denkt mit – aber vielleicht nicht immer an uns.

