KI-Infrastruktur im Umbruch: Von Nano-Bananen bis Netzwerk-Kontrolle
Wie viel Kontrolle braucht KI – und wer kontrolliert eigentlich wen? Wird die Infrastruktur zur unsichtbaren Macht hinter der KI-Revolution?
Ob in China, Arkansas oder den Rechenzentren von Google – überall wird an den unsichtbaren Fundamenten der KI gearbeitet. Und manchmal trägt sie dabei sogar einen fruchtigen Namen.
Forschung & Entwicklung
Nokia kauft KI-fähige Netzwerktechnologie von HPE
Nokia übernimmt von Hewlett Packard Enterprise (HPE) den Bereich rund um RIC – das „RAN Intelligent Controller“-System. Klingt sperrig, ist aber ein cleveres Gehirn für Mobilfunknetze. Mit KI-gestützter Steuerung wird das sogenannte Open RAN (ein offener Standard für Mobilfunknetze) programmierbar wie eine App. Statt starrer Technik können Netzbetreiber künftig flexibel KI-Modelle einsetzen, um etwa den Datenverkehr smarter zu lenken oder Störungen frühzeitig zu erkennen.
Ein bisschen wie ein autonomer Verkehrsleiter – nur eben für 5G und darüber hinaus.
Quelle: Golem
Modelle & Unternehmen
Google investiert 4 Milliarden in KI-Herzstück aus Arkansas
West Memphis wird zum neuen KI-Knotenpunkt: Google steckt vier Milliarden Dollar in ein neues Rechenzentrum inklusive Energieeffizienzprogrammen. Warum Arkansas? Weil dort nicht nur Platz, sondern auch Strom und politischer Wille vorhanden sind. Das Zentrum soll unter anderem KI-Modelle wie Gemini antreiben – also das Gehirn hinter Chatbots, Übersetzern und Bildgeneratoren.
Man könnte sagen: KI braucht keine Seele, aber jede Menge Quadratmeter.
Quelle: Google AI Blog
Anthropic holt neuen Technikchef für KI-Infrastruktur
Das KI-Startup Anthropic – bekannt für das Sprachmodell Claude – hat einen neuen Chief Technology Officer. Der soll vor allem die technischen Grundlagen für die nächste Generation ihrer KI stärken. Übersetzt heißt das: weniger Glanz, mehr Kabel. Die Teams für Produktentwicklung, Infrastruktur und Modell-Berechnung werden enger verzahnt. Denn je größer die KI, desto wichtiger das Fundament.
Ob Claude dem neuen CTO schon per Chat gratuliert hat, ist nicht überliefert.
Quelle: TechCrunch AI
Gesellschaft & Politik
China kontrolliert ausländische Netztechnik – auch mit Blick auf KI
Die Cyberspace Administration of China hat angekündigt, alle ausländischen Komponenten für Mobilfunk- und Festnetze einer Sicherheitsprüfung zu unterziehen. Betroffen sind unter anderem Nokia und Ericsson. Offiziell geht es um nationale Sicherheit – inoffiziell wohl auch um Kontrolle über Datenströme und KI-Infrastruktur. Denn wer das Netz kontrolliert, kontrolliert auch die KI, die darüber läuft.
Eine Art Firewall 2.0 – nur diesmal mit KI-Filter.
Quelle: Golem
Generative KI
Google präsentiert: Nano Banana – das neue KI-Spielzeug für Kreative
Nein, es ist keine Frucht. „Nano Banana“ ist Googles neuestes KI-Modell zur Bildgenerierung – eingebettet in die Gemini-App. Die Bild-KI kann nicht nur fotorealistische Szenen erzeugen, sondern diese auch nachträglich bearbeiten. Zum Beispiel: Einem Hund eine Sonnenbrille aufsetzen? Kein Problem. Die Banane in der Hand gegen ein Skateboard austauschen? Läuft.
Vier Tipps gibt Google gleich mit: von kreativen Prompts (also Texteingaben) bis zur Feinjustierung von Farben und Stilen. Damit wird Nano Banana zum Photoshop für Faule – oder zum digitalen Pinsel für alle, die nie zeichnen konnten.
Quelle: Google AI Blog
Fazit
Ob Nano Banana oder Netzwerk-Kontrolle – KI ist längst kein Hirngespinst mehr, sondern Infrastruktur. Die Frage ist nur: Wer pflanzt die Server, wer erntet die Daten – und wer entscheidet, was daraus wächst?

