Neuronale Notizen vom 04. Oktober 2025

Neuronale Notizen vom 04. Oktober 2025

KI auf Abwegen: Deepfakes, Datenklau und Hardware-Milliarden

Wie echt ist noch echt, wenn Gesichter, Stimmen und Fakten generiert sind? Welche Jobs entstehen durch KI – und welche verschwinden heimlich, still und leise? Warum handeln Konzerne oft schneller als Ethikkommissionen diskutieren?

Heute geht’s um KI-Videos, die selbst Sam Altman zum Meme machen, um Milliarden für neue KI-Chips – und um eine Social-Media-App, die zeigt, wie schwer sich KI-Kontrolle in der Praxis gestaltet. Willkommen im KI-Karussell zwischen Fortschritt und Kontrollverlust.

Forschung & Entwicklung

Sora 2 entfesselt den KI-Videowahn – mit Sam Altman als unfreiwilligem Star

Sora, OpenAIs KI für realistisch wirkende Videos, sorgt für Aufsehen – nicht nur wegen der beeindruckenden Technologie, sondern auch wegen der skurrilen Ergebnisse. In zahllosen Clips taucht plötzlich OpenAI-Chef Sam Altman in absurden Szenen auf: als tanzender Cowboy, als Nachrichtensprecher oder als Badegast auf dem Mond. Willkommen im Zeitalter der Deepfakes zum Selbermachen. Während Fans kreativ loslegen, warnen Kritiker:innen vor Missbrauch – etwa durch täuschend echte Fake-News-Videos. Doch Altman selbst? Bleibt gelassen – oder hat längst sein eigenes Double beauftragt.

Quelle: t3n Magazine


Modelle & Unternehmen

OpenAI übernimmt Start-up-Talent für KI-Apps mit persönlicher Note

OpenAI schnappt sich den CEO des Finanz-KI-Start-ups Roi – samt Team. Der Dienst wird eingestellt, das Know-how wandert zu OpenAI. Ziel: KI-Anwendungen, die stärker auf einzelne Nutzer:innen zugeschnitten sind. Roi hatte sich auf einen „intelligenten Finanzbegleiter“ spezialisiert – quasi ein digitaler Finanzberater mit Chatbot-Gehirn. Jetzt soll dieses Wissen helfen, ChatGPT & Co. noch nützlicher im Alltag zu machen. Vielleicht bald mit einem KI-Coach, der nicht nur Tipps gibt, sondern auch weiß, dass du montags nie Mails liest.

Quelle: TechCrunch AI

Ex-Databricks-Manager will Nvidia Konkurrenz machen – mit neuem KI-Chip-Startup

Naveen Rao, früher KI-Chef bei Databricks, plant Großes: Sein neues Start-up will spezielle Chips für KI-Anwendungen entwickeln – und dabei Nvidia herausfordern. Dafür sammelt er angeblich rund 1 Milliarde US-Dollar ein. Hinter dem Projekt steht unter anderem der Risikokapitalriese Andreessen Horowitz (a16z). Ziel: Hardware, die besser auf die Bedürfnisse von KI-Modellen zugeschnitten ist – und nicht nur Gaming-Grafikkarten aufrüstet. Ob das gelingt? Nvidia wird’s nicht kaltlassen – und Entwickler:innen könnten bald mehr Auswahl bekommen, wenn es um das „Gehirn“ ihrer KI geht.

Quelle: TechCrunch AI


Gesellschaft & Politik

Tiktok, KI-Algorithmen und der Schutz von Minderjährigen – eine gefährliche Mischung

Ein aktueller Bericht der NGO Global Witness zeigt: Tiktoks Algorithmus spielt selbst neu erstellten Kinder-Accounts innerhalb weniger Minuten sexualisierte Inhalte aus. Der Verdacht: Die KI, die entscheidet, welche Videos gezeigt werden, priorisiert Engagement – und nicht den Jugendschutz. Dabei sollte gerade bei Minderjährigen Vorsicht oberstes Gebot sein. Die Plattform verspricht Besserung, doch die Kritik wächst. Wenn Maschinen entscheiden, was sichtbar ist – wer trägt dann die Verantwortung für das Unsichtbare?

Quelle: t3n Magazine


Generative KI

Sora 2: Wenn die KI dein Gesicht kennt – und ein neues Leben daraus macht

Die neue Version von Sora, OpenAIs Video-KI, sorgt für Furore. Nutzer:innen können mit wenigen Textzeilen realistisch wirkende Videos erzeugen – inklusive Gesichtern echter Personen. Das Ergebnis: Sam Altman als Hauptdarsteller in Dutzenden Clips, von absurd bis beeindruckend. Generative Video-KI wie Sora funktioniert ähnlich wie DALL·E bei Bildern: Die Maschine „halluziniert“ Inhalte, basierend auf Daten und Textvorgaben. Das eröffnet kreative Möglichkeiten – aber auch neue Risiken. Wer braucht noch Schauspieler, wenn ein Prompt reicht?

Quelle: t3n Magazine


Fazit

Die KI-Welt dreht sich schneller, als man „Datenschutzgrundverordnung“ sagen kann. Während Sam Altman sich selbst beim virtuellen Moonwalk zusieht, basteln Start-ups an Chips, die unser digitales Gehirn antreiben sollen. Und irgendwo dazwischen: ein Algorithmus, der Kindern Dinge zeigt, die kein Algorithmus je zeigen sollte. Vielleicht wäre jetzt ein KI-Coach für Ethik ganz hilfreich – oder wenigstens ein digitaler Hausmeister mit gesundem Menschenverstand.

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