Neuronale Notizen vom 15. Oktober 2025

Neuronale Notizen vom 15. Oktober 2025

KI-Agenten, erotische Chatbots und Superchips: Willkommen in der Zukunft mit Ecken und Kanten

Wie weit dürfen KI-Systeme gehen, bevor sie menschliche Grenzen überschreiten? Welche Innovationen beflügeln – und welche beunruhigen? Und: Wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure?

Ob mit detaillierten Zukunftsplänen, erotischen Experimenten oder Superclustern für KI – die Entwicklungen der letzten Tage zeigen: Die KI-Welt bleibt ein faszinierender Drahtseilakt zwischen Fortschritt, Freiheit und Verantwortung.

Forschung & Entwicklung

EAGLET: Wenn KI-Agenten lernen, endlich den Plan zu machen

Das neue System EAGLET (steht für „Environment-Agnostic Guided Language-Enhanced Tasking“ – ja, ein echter Zungenbrecher) bringt frischen Wind in die Welt der KI-Agenten. Statt sich wie planlose Praktikanten durch Aufgaben zu hangeln, generieren die Agenten nun eigene, strukturierte Pläne – sogar für komplexe Aufgaben mit mehreren Schritten. Das Besondere: Die Methode funktioniert unabhängig von der Umgebung, also ähnlich wie ein Navi, das nicht nur den kürzesten Weg kennt, sondern auch weiß, ob man zu Fuß, im Auto oder auf einem Einhorn unterwegs ist.

Die Forscher:innen zeigen: KI-Agenten, die mit EAGLET arbeiten, schneiden bei sogenannten „long-horizon tasks“ – also Aufgaben mit längerem Planungshorizont – deutlich besser ab. Ein kleiner Schritt für ein Modell, aber vielleicht ein großer Sprung für den KI-Alltag?

Quelle: VentureBeat AI

AMD-Chips für KI-Supercluster: Oracle baut an der Zukunft

Oracle und AMD machen gemeinsame Sache – und zwar im ganz großen Stil. Ab 2026 will Oracle sogenannte KI-Supercluster mit AMDs neuen MI450-GPUs betreiben. Diese Grafikprozessoren sind speziell für KI-Anwendungen optimiert und sollen mit Nvidia konkurrieren, dem bisherigen Platzhirsch im KI-Chip-Zirkus.

Die Idee: Unternehmen, die riesige KI-Modelle trainieren wollen – etwa Sprachmodelle wie GPT oder Bildgeneratoren – bekommen damit die nötige Rechenpower direkt aus der Cloud. Ob das reicht, um Nvidia ernsthaft herauszufordern? Oder bleibt AMD der ewige Zweite im KI-Rennen?

Quelle: Heise KI


Modelle & Unternehmen

ChatGPT goes Erotik: OpenAI hebt Inhaltefilter für Erwachsene teilweise auf

OpenAI-Chef Sam Altman kündigt an: Der beliebte Chatbot ChatGPT wird künftig auch erotische Inhalte für erwachsene Nutzer:innen erlauben. Bisherige Schranken bei „anrüchigen“ Themen sollen gelockert werden – allerdings mit Altersverifikation und klaren Grenzen.

Was für die einen ein Schritt in Richtung kreativer Freiheit ist, lässt bei anderen die Alarmglocken schrillen: Wie prüft man das Alter? Wo zieht man die Grenze zwischen Erotik und problematischen Inhalten? Und was passiert, wenn KI plötzlich zum Liebesroman-Autor wird?

OpenAI spricht von einem „differenzierten Umgang mit Inhalten“. Kritiker:innen befürchten ein weiteres Schlupfloch für Missbrauch. Willkommen im Spannungsfeld zwischen digitaler Selbstbestimmung und algorithmischer Verantwortung.

Quelle: TechCrunch AI


Gesellschaft & Politik

Instagram passt Jugendschutz an – mit KI im Hintergrund?

Instagram will Jugendliche besser vor unangemessenen Inhalten schützen – und orientiert sich dabei an Altersfreigaben aus der Filmwelt. Was viele nicht wissen: Hinter den Kulissen kommen zunehmend KI-Systeme zum Einsatz, um Inhalte automatisiert zu prüfen und zu klassifizieren.

Ob Nacktheit, Gewalt oder toxische Kommentare – die Plattform versucht, mit Hilfe lernender Algorithmen problematische Inhalte zu erkennen, bevor sie auf dem Bildschirm landen. Doch wie treffsicher sind diese Systeme wirklich? Und können sie kulturelle Unterschiede oder Ironie erkennen?

Ein Schritt in Richtung Sicherheit – aber auch ein weiteres Beispiel dafür, wie KI still und leise mitentscheidet, was wir sehen dürfen. Wer entscheidet eigentlich, was „unangemessen“ ist – der Algorithmus oder der Mensch?

Quelle: t3n Magazine


Fazit

Wenn KI-Agenten nun selbst Pläne schmieden, Chatbots erotische Fantasien spinnen und Chips ganze Supercluster antreiben – dann ist klar: Die KI ist nicht mehr nur Rechenmaschine, sondern längst Mitgestalterin unserer digitalen Kultur. Die Frage ist nur: Wer schreibt am Ende das Drehbuch – wir, oder sie?

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