Neuronale Notizen vom 29. Oktober 2025

Neuronale Notizen vom 29. Oktober 2025

KI wird kleiner, schlauer – und bald auch künstlerischer

Wann wird KI so selbstverständlich wie WLAN? Und was passiert, wenn statt Google plötzlich Adobe unsere Kreativität steuert?

Von winzigen KI-Modellen, die direkt im Browser laufen, bis zu Photoshop mit eingebautem Chatbot: Diese Woche zeigt, wie breit sich künstliche Intelligenz in unseren Alltag schleicht – und dabei kaum noch wie Science-Fiction wirkt.

Forschung & Entwicklung

Nvidia investiert 1 Milliarde US-Dollar in Nokia für Netzwerk-KI und 6G-Upgrade

Wer bei Nokia noch an alte Klapphandys denkt, wird überrascht sein: Gemeinsam mit Nvidia will das Unternehmen nun die Infrastruktur für das nächste Mobilfunkzeitalter – 6G – mit künstlicher Intelligenz aufrüsten. Konkret geht es darum, Netzwerke mithilfe von KI selbstlernend, effizienter und robuster zu machen. Die Investition von Nvidia ist ein Signal: KI wird nicht nur in Apps oder Autos gebraucht, sondern auch unsichtbar im digitalen Rückgrat unseres Alltags.

Quelle: Heise KI

IBM bringt Mini-KIs in den Browser – ganz ohne Cloud

Während alle auf immer größere Sprachmodelle wie GPT-4 starren, geht IBM den entgegengesetzten Weg: Die neuen „Granite 4.0 Nano“-Modelle sind so klein, dass sie direkt im Webbrowser laufen – ganz ohne Internetverbindung oder Superrechner. Mit Größen ab 350 Millionen Parametern (zum Vergleich: GPT-4 hat mehrere hundert Milliarden) sind sie zwar keine Genies, aber dafür schnell, lokal und datenschutzfreundlich. Ein Schritt in Richtung „KI to go“ – oder wie IBM es nennt: Effizienz statt Gigantismus.

Quelle: VentureBeat AI


Modelle & Unternehmen

Startup-Show mit Hollywood-Flair: KI trifft auf „Silicon Valley“-Star

Auf der TechCrunch Disrupt 2025 passierte Ungewöhnliches: Schauspieler Thomas Middleditch – bekannt aus der Serie „Silicon Valley“ – crashte die Bühne eines australischen KI-Startups namens Othelia. Ob PR-Stunt oder echter Pitch-Twist: Die Aktion zeigt, wie sehr KI inzwischen auch zur Popkultur gehört. Wenn Startups KI und Comedy verbinden, ist vielleicht nicht nur das Geschäftsmodell disruptiv – sondern auch die Präsentation.

Quelle: TechCrunch AI

NVIDIA Isaac: Vom Simulationslabor zum Pflege-Roboter

Roboter, die Menschen im Krankenhaus helfen, sind keine Zukunftsmusik mehr. Mit der Plattform NVIDIA Isaac können Entwickler KI-gesteuerte Roboter in einer virtuellen Umgebung trainieren – und anschließend direkt in der Realität einsetzen. Die Idee: Statt teurer Prototypen und monatelanger Tests wird die KI im Simulator auf alle möglichen Situationen vorbereitet. Der Roboter lernt also erst in der Matrix, bevor er ans Krankenbett darf. Klingt nach Science-Fiction – ist aber Realität.

Quelle: Hugging Face


Gesellschaft & Politik

Elloe AI will der „Antikörper“ gegen KI-Fehler werden

Was tun, wenn KI Unsinn redet – oder gar Gesetze verletzt? Das Startup Elloe AI sieht sich als „Immunsystem“ für künstliche Intelligenz. Ihr System soll KI-generierte Texte prüfen, bevor sie veröffentlicht werden – auf Fakten, Ethik und rechtliche Risiken. Eine Art digitales Korrektiv, das verhindern soll, dass Chatbots Hass verbreiten oder Falschinformationen liefern. Doch wer prüft eigentlich die Prüfer? Und wie objektiv kann ein „KI-Wächter“ sein, wenn er selbst auf Algorithmen basiert?

Quelle: TechCrunch AI


Generative KI

Photoshop bekommt einen KI-Chatbot – und dutzende Kollegen

Adobe macht ernst mit generativer KI: Auf der MAX-Konferenz 2025 stellte das Unternehmen neue Assistenten für seine Kreativtools vor – darunter ein dialogfähiger KI-Helfer für Photoshop, der per Texteingabe Bilder bearbeitet oder Vorschläge macht. Noch spannender: Nutzer können künftig externe KI-Modelle von OpenAI, Google, Runway und anderen direkt in Adobe-Apps einbinden. Kreativität wird damit zum Baukasten – mit KI als Werkzeugkasten. Doch wer entscheidet, was „kreativ“ ist, wenn die Maschine mitredet?

Quelle: The Decoder


Fazit

Früher war KI ein Forschungsprojekt. Heute ist sie ein Popstar, ein Arzt, ein Designer und ein Netzwerktechniker. Die spannendste Frage bleibt: Wird sie morgen auch unser Gewissen sein?

Schreibe einen Kommentar