Neuronale Notizen vom 03. Dezember 2025

Neuronale Notizen vom 03. Dezember 2025

Wenn künstliche Intelligenz sich selbst beurteilt – und Amazon eigene KI-Fabriken baut

Wird es bald normal sein, dass KI wissenschaftliche Gutachten schreibt? Und wie verändert sich der KI-Wettlauf, wenn Tech-Giganten ihre eigenen Ökosysteme bauen?

Heute geht es um eine KI-Konferenz mit überraschend viel KI im Hintergrund, um Chip-Allianzen für KI-Superrechner, um Amazons neue „KI-Fabriken“ – und um ein deutsches Start-up, das mit generativer Bild-KI Milliarden wert ist.

Forschung & Entwicklung

Helios-System: Statt Intel wird AMD ein wichtiger Partner von HPE

High Performance Computing trifft auf künstliche Intelligenz: Hewlett Packard Enterprise (HPE) setzt künftig auf AMD statt Intel für sein neues Helios-System – eine kompakte Rechenplattform, die speziell für KI-Workloads entwickelt wurde. Zusammen mit Juniper Networks‘ Tomahawk Ultra Switch soll das System riesige Datenmengen blitzschnell verarbeiten können – ideal für das Training großer neuronaler Netze. Kurz gesagt: ein Rechenzentrum in der Größe eines Kühlschranks, aber mit dem IQ eines ganzen Labors.

Quelle: Golem

KI-Konferenz mit KI-generierten Gutachten überschwemmt

Ausgerechnet auf einer KI-Fachkonferenz sorgt KI für Aufregung: Bei der renommierten ICLR wurden laut Analyse 21 Prozent der eingereichten Peer-Reviews – also wissenschaftliche Begutachtungen – vollständig von Sprachmodellen wie GPT verfasst. Das wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern stellt auch das Vertrauen in den wissenschaftlichen Diskurs infrage. Wenn KI sich selbst bewertet – ist das dann effizient oder eher wie ein Schüler, der seine eigenen Noten vergibt?

Quelle: t3n Magazine


Modelle & Unternehmen

Amazon präsentiert KI-Neuheiten auf der re:Invent – Chips, Modelle, Cloud-Dienste

Auf seiner Entwicklerkonferenz re:Invent hat Amazon Web Services (AWS) mal wieder tief in die KI-Trickkiste gegriffen. Neben neuen hauseigenen KI-Chips („Trainium2“) wurden auch optimierte Sprachmodelle und Cloud-Dienste vorgestellt, die Unternehmen beim Einsatz generativer KI unterstützen sollen. AWS will damit nicht nur mit Microsoft und Google mithalten – sondern das Rennen um die KI-Infrastruktur anführen. Ob das gelingt, hängt auch davon ab, wie offen oder geschlossen Amazons Ökosystem bleibt.

Quelle: TechCrunch AI

Amazon startet KI-Fabriken mit Nvidia – direkt beim Kunden

„AI Factories“ – so nennt Amazon seine neueste Idee: Rechenzentren mit Nvidia-Hardware, die direkt vor Ort bei Unternehmen installiert werden können. Das Ziel: KI-Modelle trainieren, ohne Daten in die Cloud schicken zu müssen. Gerade für sensible Branchen wie Medizin oder Finanzen klingt das verlockend. Doch wer baut hier eigentlich für wen? Amazon liefert die Infrastruktur, Nvidia die Chips – und der Kunde die Daten. Könnte das der Beginn einer neuen Art von digitaler Abhängigkeit sein?

Quelle: TechCrunch AI


Gesellschaft & Politik

Politische KI-Schachzüge im Silicon Valley – aber ohne konkrete KI-News

Der Artikel von The Verge behandelt politische Machtspiele rund um Tech-Milliardäre – jedoch ohne konkreten Bezug zu KI-Technologien, Modellen oder Anwendungen. Daher verzichten wir heute auf eine ausführliche Einordnung in dieser Kategorie.

Quelle: The Verge AI


Generative KI

Freiburger Start-up Black Forest Labs jetzt Milliarden schwer – dank KI-Kunst

Was Midjourney für fantastische Welten ist, ist Black Forest Labs für realistische Bildgenerierung: Das deutsche Start-up entwickelt generative KI-Modelle, die fotorealistische Bilder aus Textbeschreibungen erzeugen. Adobe, Meta und Microsoft zählen bereits zu den Kunden. Jetzt wurde das Unternehmen mit sagenhaften 3,25 Milliarden US-Dollar bewertet. Ein Beweis, dass auch jenseits des Silicon Valley KI-Innovation gedeiht – mit Schwarzwald statt Sand Hill Road im Hintergrund.

Quelle: Golem


Fazit

Wenn KI sich selbst beurteilt, Unternehmen ihre eigenen KI-Fabriken bauen und deutsche Start-ups Milliarden wert sind – dann ist eines klar: Die KI-Revolution ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern ein Konzert mit vielen Dirigenten. Nur: Wer schreibt am Ende die Partitur?

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