Neuronale Notizen vom 24. August 2025

Einleitung

Wie echt ist noch echt, wenn Bilder, Stimmen und sogar wissenschaftliche Studien von Künstlicher Intelligenz stammen? Was passiert, wenn Tech-Konzerne Gesetze schreiben – und nicht mehr nur Software? Und wie lange trägt der Hype, bevor er kippt?

Diese Woche dreht sich alles um die feinen Risse im glänzenden KI-Fassadenputz: Fake-Forschung, Investorenregeln, politische Immunität für Algorithmen – und die Frage, ob wir mitten in einer KI-Blase leben. Willkommen in der Zukunft, in der nicht nur die Wahrheit, sondern auch der Börsenkurs generiert wird.

Forschung & Entwicklung

Fabrik der Pseudostudien: KI produziert Fake-Forschung im Akkord

Die Wissenschaft steht eigentlich für Fakten, Beweise, Transparenz. Doch was passiert, wenn Künstliche Intelligenz plötzlich massenweise Studien schreibt – inklusive erfundener Zitate, nicht existierender Autor:innen und gefälschter Quellen? Genau das wird derzeit Realität.

Die sogenannte „Papermill“-Industrie nutzt KI-Modelle, um in Windeseile wissenschaftlich aussehende Texte zu generieren. Ziel: Publikationen um jeden Preis – für Karrieren, Fördergelder oder schlicht Reputationsgewinn. Das Problem: Viele dieser Fake-Arbeiten schaffen es tatsächlich in Fachjournale. Und mit jeder Veröffentlichung wird der wissenschaftliche Diskurs ein kleines Stückchen toxischer.

Die Folge? Vertrauen schwindet. Wenn selbst Forschende beginnen, an der Echtheit von Studien zu zweifeln, wird aus der KI-Hilfe ein Glaubwürdigkeits-GAU.

Ironischerweise ist die Lösung vielleicht ebenfalls KI – zur Erkennung von Fakes. Doch wie viel Vertrauen kann ein Algorithmus retten, wenn der andere es zerstört hat?

Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.

Quelle: Heise KI


Amazon AGI Labs chief defends his reverse acquihire

Wenn ein Start-up verkauft wird, nennt man das „Exit“. Wenn es von einem Tech-Giganten geschluckt wird, „Acquihire“. Und wenn jemand sein eigenes Team auflöst, um bei Amazon weiterzuforschen? Willkommen beim „Reverse Acquihire“.

David Luan, Ex-CEO von Adept, hat genau das getan. Statt seine Firma teuer zu verkaufen, wechselte er samt Team direkt zu Amazon – nicht als Deal-Stratege, sondern als Visionär. Seine Mission: AGI, also Artificial General Intelligence – die Art von KI, die nicht nur eins kann, sondern (theoretisch) alles.

Klingt nach Science-Fiction? Vielleicht. Aber Amazon meint es ernst. Luan will lieber als Forscher in Erinnerung bleiben als als Finanzjongleur. Doch kann man in einem Konzern, der Alexa auf Einkaufstour schickt, wirklich frei forschen?

Oder ist das nächste große KI-Durchbruchprojekt längst kein Labor mehr, sondern ein Logistikzentrum mit Cloud-Anschluss?

Ob das gutgeht? Das entscheidet nicht nur die Technik.

Quelle: TechCrunch AI

Modelle & Unternehmen

OpenAI warnt vor SPVs und anderen „unerlaubten“ Investments

SPVs – das klingt wie ein neuer Elektro-Scooter, steht aber für „Special Purpose Vehicles“ – Finanzvehikel, mit denen Investoren sich Anteile an begehrten Start-ups sichern, ohne direkt mit dem Unternehmen zu verhandeln. Klingt clever? OpenAI findet: eher gefährlich.

Das Unternehmen warnt nun öffentlich vor solchen indirekten Beteiligungen. Der Grund: Nebenwirkungen wie Kontrollverlust, Missbrauch des Namens und unklare Eigentümerstrukturen. In Zeiten, in denen KI als das neue Öl gilt, will man offenbar nicht, dass jeder mit einem Kanister vorbeikommt.

Doch der Streit um SPVs ist mehr als ein Finanzthema – er zeigt, wie engethisch die Grenzen verlaufen, wenn Milliarden fließen und Technologien unsere Zukunft formen. Wer darf KI besitzen? Wer entscheidet, wo die Reise hingeht?

Und wie viel Kontrolle bleibt den Entwickler:innen, wenn das Kapital schneller wächst als der Code?

Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.

Quelle: TechCrunch AI


Politiker wollen Klagen gegen KI-Firmen verbieten – ernsthaft?

Colorado, USA: Dort wird ein Gesetz diskutiert, das es Bürger:innen verbieten würde, KI-Unternehmen zu verklagen – selbst wenn diese Persönlichkeitsrechte verletzen oder Schaden anrichten.

Klingt wie aus einer Netflix-Dystopie, ist aber Realität. Die Begründung? Man wolle Innovation schützen. Doch statt Schutz entsteht eine Art digitale Immunität für Unternehmen, die Algorithmen mit weitreichenden Folgen entwickeln – oft ohne Transparenz oder Rechenschaft.

Die Kritik ist laut: Bürgerrechtler:innen warnen vor einem „Freifahrtschein für Missbrauch“. Denn was passiert, wenn ein KI-System diskriminiert, lügt oder Entscheidungen trifft, die Menschenleben beeinflussen – und niemand haftet?

Vielleicht sollten wir uns weniger fragen, ob KI moralisch handelt – sondern ob wir es überhaupt noch dürfen, sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen.

Ob das gutgeht? Das entscheidet nicht nur die Technik.

Quelle: Futurism AI

Gesellschaft & Politik

Die Bahn, der Preis und die KI im Hintergrund

Die Deutsche Bahn hat ein Problem – oder gleich mehrere. Verspätungen, hohe Preise, sinkende Fahrgastzahlen. Doch hinter der Debatte um Ticketkosten verbirgt sich auch ein digitaler Aspekt: Die Preismodelle der Bahn werden zunehmend von Algorithmen gesteuert.

Wie bei Fluglinien wird dynamisch berechnet, wie viel ein Ticket kosten soll – je nach Nachfrage, Uhrzeit, Strecke. Klingt effizient, führt aber dazu, dass viele Menschen einfach aussteigen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Denn wenn der Preis für die Zugfahrt höher ist als für den Mietwagen, verliert der Klimaschutz gegen die Kaltschnäuzigkeit des Algorithmus.

Die Statistik der Woche zeigt: Preisgestaltung beeinflusst Mobilitätsverhalten messbar. Und KI spielt dabei eine immer größere Rolle. Nur: Wer programmiert eigentlich den Algorithmus, der entscheidet, ob wir uns Bahnfahren noch leisten können?

Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.

Quelle: t3n Magazine


Platzt die KI-Blase – oder blubbert sie einfach weiter?

Die Aktienkurse großer Tech-Konzerne sinken – und mit ihnen die Hoffnung auf das ganz große KI-Gold. Analyst:innen warnen: Wenn der Hype um generative KI abebbt, könnte die Blase platzen. Und das nicht leise, sondern mit Börsenbeben.

Die Parallelen zur Dotcom-Blase sind auffällig. Damals wie heute: große Versprechen, wenig Gewinnmodelle, Milliardeninvestitionen in Ideen, die sich erst noch beweisen müssen. Doch diesmal geht es nicht nur um Websites, sondern um Systeme, die Sprache, Bilder, Entscheidungen erzeugen.

Was, wenn sich herausstellt, dass viele KI-Modelle eher Show als Substanz sind? Und was, wenn die nächste große Revolution gar nicht aus dem Silicon Valley kommt – sondern aus einer Garage in Ghana?

Ob das gutgeht? Das entscheidet nicht nur die Technik.

Quelle: Guardian AI

Generative KI

Midjourney / Generative Bild-KI

Meta und Midjourney: KI-Ästhetik zwischen Filter und Fiktion

Meta – also Facebooks Mutterkonzern – und das Bild-KI-Studio Midjourney machen gemeinsame Sache. Ziel: „Ästhetik-Technologie“. Was klingt wie ein neues Parfum, ist in Wahrheit der Versuch, maschinell generierte Bilder noch schöner, stimmiger, „instagrammabler“ zu machen.

Midjourney liefert die Algorithmen, Meta die Plattformen – und wir? Wir sehen bald Bilder, die so perfekt sind, dass sie sich von Realität nicht mehr unterscheiden lassen. Oder vielleicht: noch schöner als echt.

Der Deal ist offiziell keine Übernahme – aber ein Schulterschluss. Und damit stellt sich die Frage: Wenn Schönheit plötzlich berechnet wird – was macht das mit unserem Verständnis von Kunst, von Authentizität, von uns selbst?

Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.

Quelle: The Decoder

Generative Video-KI

Google verschenkt Hollywood in drei Clips

Drei Videos, gratis, generiert von einer KI – das bietet Google derzeit in seiner Gemini-App mit dem Tool Veo 3. Einfach Text eingeben, zurücklehnen, staunen. Willkommen in der Ära der promptbasierten Filmproduktion.

Die Ergebnisse? Beeindruckend. Veo versteht nicht nur Anweisungen wie „Sonnenuntergang über futuristischer Stadt“, sondern verwandelt sie in fließende, stimmungsvolle Clips. Die Grenzen zwischen Amateur und Studio verschwimmen – zumindest visuell.

Doch was passiert, wenn jede:r eigene Mini-Filme produziert? Wird die Kreativität demokratisiert – oder die Aufmerksamkeit zersplittert? Und wer entscheidet, was „echt“ ist, wenn der Abspann nur noch aus Code besteht?

Klingt verrückt? Willkommen in der neuen Normalität.

Quelle: The Decoder

Fazit

KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten, sondern

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