Neuronale Notizen vom 24. Oktober 2025

Neuronale Notizen vom 24. Oktober 2025

Wenn ChatGPT dein Firmenarchiv liest und dein Browser mit dir plaudert

Wie verändert KI unseren Arbeitsalltag – auch dort, wo wir es kaum bemerken? Werden große Sprachmodelle bald genauso selbstverständlich wie Word und Excel?

Heute zeigen OpenAI und Microsoft, wie KI noch tiefer in unsere digitalen Werkzeuge vordringt – sei es im Büro, im Browser oder sogar beim Streicheln des Haustiers. Die Grenzen zwischen Mensch, Maschine und Maus verschwimmen weiter.

Forschung & Entwicklung

ChatGPT lernt jetzt deine Unternehmenssprache – mit Zugriff auf Google Drive, Slack & Co

OpenAI erweitert ChatGPT um eine neue Funktion: „Company Knowledge“. Nutzer:innen der Business- und Enterprise-Version können ChatGPT nun direkt mit Daten aus Google Drive, Slack oder GitHub füttern. Das Ziel: ein firmeneigener Wissensassistent, der nicht nur Allgemeinwissen kennt, sondern auch interne Prozesse, Projekte und Abkürzungen versteht – quasi ein wandelndes Intranet mit Charme.

Wer sich je durch Sharepoint-Labyrinthe oder 300-seitige PDF-Handbücher gekämpft hat, dürfte aufhorchen: Vielleicht ist das die Google-Suche fürs Büro, nur eben mit KI. Aber was passiert, wenn ChatGPT plötzlich besser über die eigene Firma Bescheid weiß als die Kolleg:innen?

Quelle: VentureBeat AI

Microsoft Edge wird zum KI-Kumpel – mit Copilot-Modus auf jedem neuen Tab

Microsoft hat seinem Browser Edge einen frischen KI-Anstrich verpasst: Der neue „Copilot-Modus“ öffnet bei jedem neuen Tab ein Chatfenster, das Fragen beantwortet, Webseiten erklärt oder Suchvorschläge macht. Wer sich bislang beim Surfen allein fühlte, bekommt nun einen digitalen Beifahrer – der nicht nur mitliest, sondern auch mitdenkt.

Browser werden zu Gesprächspartnern, Tabs zu Dialogen. Klingt praktisch – aber auch ein bisschen wie ein sprechender Kühlschrank, der dir Tipps zum Butterverbrauch gibt. Wie viel Konversation verträgt der Alltag, bevor uns der Smalltalk mit dem Browser zu viel wird?

Quelle: The Verge AI


Modelle & Unternehmen

Rheinmetall und KI-Satelliten: Milliardenauftrag mit Iceye in Sicht

Rheinmetall steht offenbar vor einem gigantischen Auftrag der Bundeswehr: Ein Satellitennetzwerk für Erdbeobachtung namens „LEO-SAR“, technisch realisiert mit dem finnischen KI-Start-up Iceye. Die Radar-Satelliten liefern rund um die Uhr Bilder – unabhängig von Wetter oder Tageszeit – und nutzen dabei Künstliche Intelligenz zur Auswertung der Daten.

Willkommen im orbitalen Zeitalter der Überwachung: Wenn Maschinen aus dem All Muster erkennen, ist das zwar beeindruckend – aber auch ein Weckruf. Wer kontrolliert die KI, die alles sieht?

Quelle: Golem

OpenAI übernimmt „Sky“ – eine KI-Schnittstelle für den Mac

OpenAI hat das Start-up hinter „Sky“ gekauft – einer neuartigen KI-Oberfläche für macOS. Sky kann den Bildschirm analysieren, versteht natürliche Sprache und führt auf Befehl Aktionen in Apps aus. Kurz gesagt: Ein digitaler Assistent, der nicht nur zuhört, sondern auch handelt – direkt auf deinem Desktop.

Damit rückt OpenAI noch näher an den Alltag der Nutzer:innen heran. Siri, Cortana und Co. könnten bald alt aussehen, wenn Sky zum neuen Stern am KI-Himmel wird. Aber wie fühlt es sich an, wenn der Computer wirklich alles sieht, was du tust – und gleich mitmacht?

Quelle: TechCrunch AI


Gesellschaft & Politik

Trumps Begnadigung für Binance-Gründer sorgt für KI-Fragen – und Kritik

Donald Trump hat den Binance-Gründer Zhao begnadigt – und damit nicht nur politische Wellen geschlagen. Denn Binance investiert massiv in KI-Start-ups, unter anderem im Bereich Blockchain-gestützter KI-Lösungen. Kritiker:innen vermuten nun Lobbyismus und stellen die Frage: Wie unabhängig sind KI-Investitionen, wenn Politik und Wirtschaft so eng verzahnt agieren?

Die Debatte zeigt: Auch Künstliche Intelligenz ist nicht frei von menschlicher Machtlogik. Wer KI kontrolliert, kontrolliert vielleicht bald mehr als nur Software.

Quelle: t3n Magazine


Generative KI

Sora wird sozial – und macht dein Haustier zum KI-Star

OpenAIs Video-KI Sora bekommt ein großes Update: Die App kann jetzt Videos mit Tieren oder Objekten als „Cameos“ generieren – also kleine Auftritte von Katze, Kaktus oder Kuscheltier. Dazu kommen neue Bearbeitungsfunktionen und bald auch eine Android-Version. Wer wollte nicht schon immer den Hund als Actionheld im Sci-Fi-Trailer sehen?

Generative KI wird immer persönlicher – und sozialer. Wenn Haustiere zu Filmstars werden, stellt sich die Frage: Wann bekommen sie eigentlich ihre eigenen Influencer-Verträge?

Quelle: TechCrunch AI


Fazit

Wenn Chatbots Firmengeheimnisse kennen, Browser mit uns plaudern und Haustiere zu KI-Stars werden – dann ist klar: Die Zukunft ist nicht nur digital, sondern auch ziemlich gesprächig. Die Frage ist nur, wer am Ende noch zuhört – und wer nicht längst selbst eine KI ist.

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